Technische Hilfeleistung
HP Erdanker
Erdanker: Experimentelle Untersuchungen zum Trag- und Verformungsverhalten
Bei
Rettungsmaßnahmen im Rahmen von
Hilfeleistungseinsätzen können mit Hilfe von
temporären Erdankern Festpunkte geschaffen werden, welche die
aufzunehmenden Kräfte in den Untergrund einleiten. Diese
Erdanker bestehen aus in den Boden eingeschlagenen Stahlstäben
(Erdnägeln), die durch Stahllaschen miteinander verbunden
sind. Für das Trag- und Verformungsverhalten der
Erdanker spielt die Neigung der Erdnägel eine entscheidende
Rolle.
Hierbei entstanden bei Feuerwehren seit Herausgabe der
Feuerwehr-Dienstvorschrift 1 häufig Irritationen (FwDV 1,
Kapitel „12.3 Mehrzweckzug"). Obwohl an einigen
Landesfeuerwehrschulen, so auch der Hessischen Landesfeuerwehrschule
(HLFS), Zugversuche durchgeführt wurden und die Ergebnisse
sich in einer Abbildung der FwDV 1 wiederfanden, gab es in
Feuerwehrkreisen Zweifel an deren Richtigkeit. Es widerspricht
offensichtlich dem gesunden Menschenverstand Erdnägel nicht
entgegen, sondern in Belastungsrichtung einzuschlagen, um ein
günstigeres Trag- und Verformungsverhalten zu erzielen.
Um diese Zweifel auszuräumen und um das Trag- und Verformungsverhalten von Erdankern konkret zu bestimmen wurden an der Hessischen Landesfeuerwehrschule und an dem Institut und der Versuchsanstalt für Geotechnik der Technischen Universität Darmstadt umfangreiche Untersuchungen durchgeführt.
In diesem Beitrag, der bereits im Florian Hessen (Teil 1 im Heft 10/2011 und Teil 2 im Heft 11/2011) veröffentlicht wurde, werden die Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen in zwei grundsätzlichen Bodenarten (Sand bzw. Ton) vorgestellt.
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