Technische Hilfeleistung
DIN 14751
Hydraulisch betätigte Rettungsgeräte für die Feuerwehr
DIN 14 751 Teil 1
Hydraulisch betätigte Rettungsgeräte für die Feuerwehr
Spreizer (SP)
Spreizer werden zur Rettung eingeschlossener oder eingeklemmter Unfallopfer eingesetzt. Diese Geräte sind für derartige Einsätze besonders gestaltet. Sie dienen vornehmlich zum Aufsprengen von türen, zum Wegziehen von Lenksäulen, zum Hochdrücken von Fahrzeugdächern usw.
Aus der FwDV 1/2
Hinweise zur Sicherheit:
- Beim Einsatz des Spreizers ist Gesichtsschutz zu verwenden.
- Bei gemeinsamem Einsatz von Spreizer, Schneidgerät oder Rettungszylinder am selben Objekt sind diese jeweils nacheinander zu bewegen.
- Nicht betriebenes Gerät ist auf einer Holzplatte (Formholz) oder dem Transportkasten abzustellen.
- Die Steckkupplungen der Hydrauiikschläuctie sind gegen Verschmutzung zu schützen und dürfen nicht unverbunden auf dem Boden abgelegt werden. Ebenfalls sind die Staubschutzkappen der Steckkupplungen gegen Verschmutzung zu schützen, indem sie nach Schließen der Steckkupplung miteinander verbunden werden und die Steckkupplung dann erst abgelegt wird.
- Der Spreizer darf zum Spreizen nur mit den dafür vorgesehenen Spreizerspitzen mit Außenriefelung verwendet werden. Andere Spreizerspitzen, die gegebenenfalls im Austausch verwendet werden können, dürfen nur zu den vom Hersteller zugelassenen Zwecken verwendet werden.
- Spreizerarme nicht verkanten.
Der Spreizer kann durch Verwendung von Zugketten, die als Zubehör mitgeführt werden, zum Ziehen von Lasten eingesetzt werden.
Die Verbindungselemente der Zugketten werden an den geöffneten Spreizerarmen befestigt. Die eine Zugkette wird an einem Festpunkt, die andere an der Last befestigt,wobei beide Zugketten durch Einhaken des Kettengliedes am Verbindungselement auf die wirksame Kettenlänge gekürzt werden. Der Zug erfolgt durch Schließen der Spreizerarme.
Zusätzliche Hinweise zur Sicherheit:
- Auf sicheres Anschlagen der Zugketten ist zu achten.
- Die Zugketten dürfen nicht verdreht sein.
DIN 14 751 Teil 2
Hydraulisch betätigte Rettungsgeräte für die Feuerwehr
Schneidgerät (S)
Spreizer werden zur Rettung eingeschlossener oder eingeklemmter Unfallopfer eingesetzt. Diese Geräte sind für derartige Einsätze besonders gestaltet. Sie dienen vornehmlich zum Durchtrennen von Türpfosten, Dachholmen usw.
Aus der FwDV 1/2
Hinweise zur Sicherheit:
- Beim Einsatz des Schneidgeräts ist Gesichtsschutz zu verwenden.
- Das Schneidgerät darf nicht an gehärteten Metallstücken eingesetzt werden.
- Bei gemeinsamem Einsatz von Schneidgerät, Spreizer oder Rettungszylinder am selben Objekt sind diese jeweils nacheinander zu bewegen.
- Nicht betriebenes Gerät ist auf einer Holzplatte (Formholz) oder dem Transportkasten abzustellen.
- Die Steckkupplungen der Hydraulikschläuche sind gegen Verschmutzung zu schützen und dürfen nicht unverbunden auf dem Boden abgelegt werden. Ebenfalls sind die Staubschutzkappen der Steckkupplungen gegen Verschmutzung zu schützen, indem sie nach Schließen der Steckkupplung miteinander verbunden werden und die Steckkupplung dann erst abgelegt wird.
- Vor dem Abtrennen von freistellenden Enden sind diese gegen Wegschnellen zu sichern.
Rettungszylinder
Der Rettungszylinder ist ein hydraulisch betriebenes Gerät zum Bewegen von Lasten durch Druck oder gegebenenfalls auch Zug. Er wird insbesondere zum Retten eingeschlossener oder eingeklemmter Personen verwendet, zum Beispiel durch Hochdrücken von Dächern verunglückter Kraftfahrzeuge. Er kann auch zum Abstützen und Aussteifen verwendet werden.
Die motorgetriebene Hydraulikpumpe wird an der Einsatzstelle so abgestellt, daß für die Hydraulikschläuche genügend Bewegungsfreiheit verbleibt. Die Hydraulikleitungen für Zu- und Rücklauf werden durch Schließen der Steckkupplungen (in gleicher Art und Weise wie beim Spreizer) verbunden.
Zwischen der Hydraulikpumpe mit Elektroantrieb und Stromerzeuger wird eine elektrische Leitung (Stromversorgung) aufgebaut und die Hydraulikpumpe an diese Leitung angeschlossen. Nach Inbetriebnahme des Stromerzeugers ist das Gerät damit einsatzbereit.
Aus der FwDV 1/2
Hinweise zur Sicherheit:
- Beim Einsatz des Rettungszylinders ist Gesichtsschutz zu verwenden.
- Bei gemeinsamem Einsatz von Rettungszylindern, Spreizer oder Schneidgerät am selben Objekt sind diese jeweils nacheinander zu bewegen.
- Nicht betriebenes Gerät ist auf einer Holzplatte (Formholz) oder dem Transportkasten abzustellen.
- Fuß- und Kopfteil des Rettungszylinders sind sicher an Last und Festpunkt anzusetzen. Der Rettungszylinder darf nicht verkantet sein.
- Biegebeahspruchung auf Zylinderrohr und Kolberistange ist unzulässig.
- Die Steckkupplungen der Hydraulikschläuche sind gegen Verschmutzung zu schützen und dürfen nicht unverbunden auf dem Boden abgelegt werden. Ebenfalls sind die Staubschutzkappen der Steckkupplungen gegen Verschmutzung zu schützen, indem sie nach Schließen der Steckkupplung miteinander verbunden werden und die Steckkupplung dann erst abgelegt wird.
- Der Rettungszylinder kann, sofern er von der Bauart entsprechend geeignet und ausgerüstet ist, durch Verwendung von zwei Zugketten zum Ziehen von Lasten eingesetzt werden. Die Zugketten werden mit Verbindungseiementen am Rettungszylinder befestigt. Ansonsten wird sinngemäß wie beim Einsatz des Spreizers zum Ziehen mit Zugketten verfahren. Der Zug erfolgt durch Einfahren des Hydraulikzylinders.
Zusätzliche Hinweise zur Sicherheit:
- Auf sicheres Anschlagen der Zugketten ist zu achten.
- Die Ketten dürfen nicht verdreht sein.
Hydraulisch betätigte Rettungsgeräte für die Feuerwehr
DIN 14 751
Regeln für den einsatz und Wartung
- Nur gut ausgebildete Feuerwehrmänner mit hydraulisch betätigten Rettungsgeräte - SPREIZER und SCHNEIDGERÄT - einsetzen.
- Bestimmungen der Betriebsanweisung des Herstellers beachten
- Nur typengeprüfte und zugelassene Geräte einsetzen.
- Einsatzkräfte müssen Schutzausrüstung tragen:
- Feuerwehrschutzanzug
- Feuerwehrhelm mit Nackenschutz
- Schutzhandschuhe
- Sicherheitsschuhwerk
- Schutzbrille oder -visier
- Der für den einsatz verantwortliche Einsatzführer erteilt auch beim Spreizer/Schneidgerät-Einsatz seiner Mannschaft klare und eindeutige Aufträge; jeder Mann muß wissen, was er zu tun hat.
- Am Spreizer oder Schneidgerät darf nur ein Mann arbeiten
- Vor Inbetriebnahme des Spreizers / Schneidgerätes immer die Auswirkungen des Geräteeinsatzes überlegen.
- Der Bedienungsmann sucht festen Stand und setzt das Gerät möglichst rechtwinklig an.
- Bei Gefahr des Zurückfederns oder Abstürzens der mit dem Spreizer bewegten Teile ist ohne Ausnahme durch Klotz- und Keil-Beilagen (Holz) zu sichern.
- Mit Schneidgeräten nie Lenksäulen, aber auch keine Achsen und ähnliche gehärtete Maschinenteile sowie keine Teile mit freien Enden ohne Schierung schneiden.
- Von einem Antriebsaggregat aus nie zwei Geräte (Spreizer und Schneidgerät) zugleich in Betrieb nehmen.
- Nach jeder Benutzung Gerät durch den Gerätewart einer Sichtprüfung unterziehen lassen. Dabei besonders die Spreizerspitzen bzw. Messer sowie Gelenke, Schläuche, Schlauchverbindungen und Stand der Hydraulik-Flüssigkeit untersuchen.
- Mindestens einmal jährlich sind die Messer auf Risse zu prüfen (Spray-Verfahren). Weiterhin ist zu kontrollieren, ob die Messer entsprechend der Anweisung des Herstellers eingestellt sind.
- Spreizer und Schneidgerät spätestens alle zwei Jahre durch fachkundigen Prüfer auf Betriebsbereitschaft und sichere Funktion nach GUV 67.13 "Grundsätze für die Prüfung der Ausrüstungen und Geräte der Feuerwehr" überprüfen lassen.
- Spätestens alle 6 Jahre Hydraulik-Schläuche erneuern.
Stets daran denken: Mit dem hydraulisch betätigten Rettungsgerät kann man "per Daumendruck" Tonnen bewegen.