Aktuelles

Realistisches Unfall-Szenario

Montag, 02. November 2009

Realistisches Unfall-Szenario


Kategorie: Allgemein

VON: DER WESTEN (WAZ MEDIENGRUPPE)

Fünf Schwerverletzte musste die Löschgruppe Bergkamen-Mitte am Samstag bei hereinbrechender Dunkelheit retten.



Auch wenn es eine Übung war galt nur bei der Anfahrt noch der Grundsatz längst vergangener Tage: „Geschwindigkeit ist alles.” Irgendwann gelanten die Rettungsexperten zur Erkenntnis, dass durch eine überstürzte Rettungsaktion den Verletzten oft geschadet wurde. Seit einigen Jahren geht alles ein bisschen langsamer, aber dafür überlegter und patientenschonender vor sich. Richtig schnell werden die Blauröcke allerdings dann, wenn Lebensgefahr besteht.

„Es läuft alles so schön ruhig ab”, stellte Markus Schuster zufrieden fest. Manchem Passanten hingegen hätte die auf dem ersten Blick bedächtig aussehende Rettungsaktion auf die Palme gebracht: Rechts lag ein Golf im Graben, der Fiesta überschlug sich links und landete auf dem Dach.

„Ich habe mir aber auch schon einige Fehler notiert”, lachte Schuster, der bei der Löschgruppe Bergkamen-Mitte die technische Ausbildung leitet. Er trug eine Weste mit der Aufschrift „Beobachter”. Ihm war nicht entgangen, wohl aber den anderen Feuerwehrleute, dass Benzin, das aus dem Fiesta ausgelaufen war, Feuer gefangen hatte. Erst nach mehrmaligem Zuruf wurde es mit einem Handfeuerlösche bekämpft.

„Eigentlich ist diese Unfalllage für nur eine Löschgruppe zu groß. Im Ernstfall wären mindestens zwei Löschgruppen im Einsatz”, erklärte Schuster. Später werden die rund 20 Feuerwehrleute mit seiner Hilfe über die Stärken und Schwächen dieser Übung im Gerätehaus diskutieren. Noten werden dabei nicht verteilt. Schusters Funktion lautete schließlich Beobachten und nicht Richten.

Unterstützt wurde er diesmal von Regina Klose. Die Leiterin der DRK-Spezialtruppe „Realistische Unfalldarstellung” hatte ebenfalls mit Notizblock und Stift in den Händen das Geschehen fest im Blick.

Die mickrigen 10 Grad und die zunehmende Luftfeuchtigkeit konnten allerdings die Feuerwehrleute am Samstagabend nicht stoppen, mit ihren Spezialgeräten sich auch dem Fiesta zuzuwenden, nachdem sie zur Bergung eines weiteren Opfers den Golf fachgerecht auseinander genommen hatten.

Die Gelegenheit zu üben für den Fall, dass es wirklich ernst wird, wollten sie sich nicht entgehen lassen. Auch wird wohl dank der „Abwrackprämie” das Angebot an günstigen Übungsfahrzeugen zunehmend kleiner. „Es gibt sie aber noch”, lachte Löschgruppenführer Ralf Abraham.


Links:

Zu den Fotos





    © Copyright by Markus Feuerwehrseiten